1/23/2009

Chapter No XVII

Day 9
Der Dockland-Halbmarathon. Treffpunkt morgens am College. Leicht verspätet obwohl früh aus dem Haus - Dicke U-Bahnverspätungen auf dem Weg. Schwer Schnaufend wie immer im Loft angekommen, erwartet uns Alan Cooper, auf den wir uns schon alle freuen sollten (lt. Allen anderen Lehrern bis jetzt.). Mr. Cooper - ein echter Londoner. Ist das gut oder schlecht?! War etwas grimmig am ersten Tag. Und das hielt an. Nach einer Einführung über die Dockland-Area von London machten wir uns auch schon im Affentempo zur U-Bahn-Station Old Street. Mr. Cooper, inzwischen mit einem Müllmann-anmutenden-sackartigen-Neon-Parka überschmissen, fährt mit uns zur Station Tower Hill, wofür wir 2 mal umsteigen mussten. Die Kinnlade fiel dann, als wir zwischendrin an der Station Liverpool Street anhielten; denn die ist die nächstgelegende U-Bahnstation nahe des College. Also schon etwaige Stationen umsonst gefahren. Hallo?! So ein Seppl. Als wir dann endlich angekommen waren, ging es nach einem Abstecher zu den römischen Mauern hinunter zur Tower Bridge. Und das wieder im Affenzahn. Nachdem er uns zwar anfangs schon erklärt hatte, dass er uns erst was erzählt wenn wir (mal) stehenbleiben und wir dann Fotos machen können, gab es aber schon dort den ersten "Anschiss" den ich leider auch nicht anhören konnte, da ich Fotos während seines Vortrages gemacht habe. Hehe. Nun ja, aber er ist echt gerannt wie ein Delphin. Hat zwar auch gesagt, dass wir heute einen weiten Weg haben, aber trotzdem. Wenn es ne Stunde länger gedauert hätte, wär es uns nun auch egal gewesen. Wie auch immer. Grimmig wie er dann war, ging es eigentlich nun noch schneller voran, um uns das Foto machen gänzlich zu vermiesen?! Zumindest vermittelte dies fast den Eindruck. Nun denn. Die Tour selber ging, wie eben schon erwähnt, von der Tower Bridge los. Dann ging es, am Anfang meistens, direkt an der Themse entlang, zu versteckten Bonzenhafen in der City und den beinahe zahllosen alten Warenhäusern die an der Themse stehen. Zahlreiche Erklärungen zu Bau- und Nutzungsentwicklung der alten Umschlagplätze, Docks und Wharfs(Werften, aber nicht wie die Bootsbauhallen sondern eben diese Warenhäuser). Eigentlich alles sehr interessant. Aber nach einigen Kilometern gab es nichts mehr neues zu sehen. Irgendwie sieht dann alles gleich aus. Und ist es auch. Highlight bei Kilometer 8 war dann die Cable Street, die ein doch sehr interessantes geschichtliches Ereignis Londons behütet. "Die Schlacht der Cable Street (Cable Street Riot)" in der der Naziführer Englands, Mr. Mosley, gemeint hatte durch ein Judenviertel mit seinen hunderten Polizeieskorten zu marschieren ohne dass ihm was passiert. Hätte ja auch klappen können, aber die 200.000 Londoner Juden, Kommunisten, Antifaschisten und welche sonst noch Groll hegten und welche alle sich an diesem Tag dort eingefunden hatte fanden diesen Typen einfach nicht symphatisch und es wurde kräftig aufgemischt.
Ein paar Kilometer weiter dann endlich U-Bahn fahren. Doch nicht mit irgendeiner, sondern mit der einzig fahrerlosen "U"-Bahn Londons. Sie heisst auch nicht Underground, wie alle anderen, sondern DLR - Dockland Light Railway. Der ganze Stolz des britischen Transportsystems. Gerade für die olympischen Spiele 2012 wird diese umfassend ausgebaut und erweitert. Was bei den anderen Underground-Linien auch "versucht" wird. Denn eine der wichtigsten Entscheidungen, warum der Bürgermeister Londons die Spiele überhaupt wollte, war, nach 30 Jahren endlich mal richtig Kohle in das Verkehrsnetz zu stecken. Okay. Zurück zur Tour. Im Wolkenkratzerviertel der Docklands, mit z. B. UK´s höchstem Gebäude, Canada Square 1. Abgefahren! Alles sehr Business. Und mit viel Wasser drumrum. Quasi ein Wolkenkratzer-Venedig. Aber durch das Gerenne war auch dort die Zeit viel zu kurz. Hat aber trotzdem mächtig Eindruck gemacht. Weiter ging es eine Station wieder Richtung Themse. Dort ging es durch Londons einzigen Fußgängertunnel unter Themse. Mit einem holzverkleideten und einem unfreundlichen Fahrstuhl"wächter" ausgestatteten Fahrstuhl ging es dann runter. Der Tunnel war auch nicht gerade kurz. Auf der anderen Seite war der offizielle Teil zwar beendet, gemeinsam ging es aber erst mal in ein chinesisches Nudelhaus. Dort leckaschmecka Nudeln mit Huhn gespachtelt. Im Anschluss dann, vor allem für alle Laufbegeisterten, ging es in Greenwich (sprich "Griinitsch", kein w!), bei der man am anderen Ende vom Tunnel herauskommt zu einem der Weltkulturerbestätten Londons - als der wäre: Der Nullmeridian im Greenwich-Park am Roya Research Observatory. Auf dem Weg dorthin den einzigen Londoner Snowboardshop gefunden und gleich mal reingeschneit. Der ziemlich geschmeide Typ vom Dienst dort war voll begeistert, richtige Snowboarder aus den richtigen Alpen begrüßen zu können. Ein paar Sticker eingepackt und weiter gings. Im Park haben wir, mal wieder, Eichhörnchen gefunden, die es auch gleich mit m&m´s zu umschmeicheln gab. Daniel hat immer was dabei. Was für ne Show. Beim zahlreichen Fotosmachen vom Aussichtspunkt am Observatory mit herrlichster Aussicht zu den Docklands bis zur Foster-Gurke in der City of London, bekam man auch einfach mal die Vorstellung der Dimensionen Londons. Auch den Millenium-Dome, quasi die Olympiahalle Londons, konnte man nun auch mal von näherem sehen. Schnell noch in die kostenlose Ausstellung des Observatorys und dann aber auch die letzten Kraftreserven mobilsiert um den
einstündigen U-Bahntrip heim nach South Woodford anzutreten. Dockland-Halbmarathon fragt Ihr euch?! Nun denn. Die Strecke haben wir technisch nachweisbar abgelaufen, die Greenwichbesucher wahrscheinlich sogar noch mehr. Aber, jeder Schritt hat sich gelohnt um wieder einen weiteren Teil dieser groß(artig)en Metropole entdeckt zu haben.
Denkt man, der Tag war gelaufen, der irrt. Abends wollte ein Teil der Gruppe, mir inklusive, ins Kino. Doch der dieser Abend ging dann auch als sinnlosest vertrödelter Abend in die Geschichte dieses Trips ein. Nachdem viele keine 9,80 Pfd. Für Kino ausgeben wollten, das alternative Gruppenereignis Bowling überraschenderweise auch nicht wahrgenommen werden wollte, vergnügte sich dann der unkonstruktive Part der Truppe in die Spiel- und Automatenhalle des Entertainment-Zentrums am Picadilly Circus. Nach diesem Beschäftigungsdesaster, gab einem der doch ziemlich irritierende Feueralarm bei McDonalds den Rest. Schnell heim und diesen Zeitverschwendung vergessen.


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